Prof. Dr. Dietmar Osthus Romanische Sprachwissenschaft |
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Vorlesung zur französischen Sprachwissenschaft: Semantik (Di 10-12) Gegenstand der Semantik sind die Beziehungen zwischen den sprachlichen Zeichen und ihren Bedeutungen. Die Semantik ist somit im Schnittfeld zwischen dem sprachlichen Zeichensystem und der außersprachlichen Wirklichkeit angesiedelt. In der Linguistik sind unterschiedlichste Modelle entwickelt worden, um die vielfältigen Beziehungen zwischen Bezeichnung und Bedeutung zu beschreiben und zu kategorisieren. Lag das Interesse in einer historisch ausgerichteten Sprachwissenschaft zunächst bei Prozessen des Bedeutungswandels, sind in einer synchronen Linguistik gleich drei Hauptrichtungen erkennbar: eine an Merkmalanalysen und Wortfeldern ausgerichtete strukturelle Semantik, eine am Text und am sprachlichen Handeln ausgerichtete Textsemantik sowie eine an der Beziehung zwischen Sprache und Denken ausgerichtete kognitive Semantik. Darüber hinaus werden z.T. in nicht-linguistischen Disziplinen Fragen der 'logischen' oder der formalen Semantik erörtert. Ziel des Vorlesung ist es, zunächst gemeinsam Grundbegrifflichkeiten der Semantik und ihrer Modelle vorzustellen und auf der Basis konkreter Beispiele aus dem Französischen kritisch die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Ansätze zu diskutieren. Anschließend wird ein besonderes Augenmerk neuralgischen Zonen der Sprachverwendung zuteil, z.B. der politischen Sprache. Wie wird Bedeutung in Einzelfällen 'konstruiert', welche Strategien der Besetzung von Hochwert- und Schlagwörtern sind zu beobachten. Die Vorlesung wird begleitet über das e-learning-Portal der Universität Duisburg-Essen (http://moodle.uni-due.de). einführende Lektüre: Albrecht, Jörn (1997): „Fünf Thesen zur ‚kognitiven Semantik’", in: Hoinkes, Ulrich/Dietrich, Wolf (edd.), Kaleidoskop der lexikalischen Semantik, Tübingen, 20-30. Blank, Andreas (2001): Einführung in die lexikalische Semantik, Tübingen. Geckeler, Horst (³1982): Strukturelle Semantik und Wortfeldtheorie, München. Kleiber, Georges (²1998): Prototypensemantik. Eine Einführung, Tübingen. Weinrich, Harald (1976), Sprache in Texten, Stuttgart. |
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aktualisiert am 10.03.08 |