Prof. Dr. Dietmar Osthus

Romanische Sprachwissenschaft

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Zeitplan

 

 

Hinweis: Das Seminar findet an der Uni Göttingen statt

Das Seminar wird in fünf Veranstaltungsblöcken jeweils Freitagsnachmittag (14 s.t.-18 Uhr) stattfinden. 27.4.; 18.5.; 1.6.; 15.6.; 29.6.)

Proseminar Die Diskussion um die sprachliche Norm in Portugal und Brasilien

Die Entwicklung von sprachnormativen Vorstellungen verlief im Portugiesischen z.T. sehr unterschiedlich zu der in anderen romanischen Nationalsprachen. Dies hängt zum einen mit der bereits sehr frühen Etablierung eines nationales Territoriums und der hohen sprachlichen Homogenität Portugals, zum anderen mit einer vergleichsweise gering ausgeprägten institutionalisierten Sprachpflege zusammen. Doch auch trotz Abwesenheit einer questione della lingua wurden und werden im portugiesischen Sprachraum immer wieder Fragen der Sprachrichtigkeit, akzeptablen Sprachverwendungen und einzuhaltenden Konventionen (z.B. in der Orthographie) gestellt. In den letzten Jahren ist in der Forschung ein verbreitetes Interesse an der Geschichte der zwar nicht gradlinig verlaufenden, wohl aber periodisierbaren Sprachnormierung des Portugiesischen erkennbar. Nicht zuletzt stellt die Entwicklung von zwei unterschiedlichen Normen in Europa und Amerika eine Besonderheit unter den großen romanischen Sprachen dar.

Im Proseminar sollen zunächst die wichtigen Traditionslinien des sprachnormativen Diskurses zum Portugiesischen von der Renaissance bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden. Zum einen sollen dianormative Bewertungen von konkreten Fragen aus Morphologie, Syntax, Lexikon und Orthographie, zum anderen grundsätzliche Tendenzen des normatives Diskurses besprochen werden. Welches sind die jeweiligen Leitvarietäten? Wie ist das jeweilige Verhältnis zwischen Sprachgebrauch und überlieferter Autorität zu bestimmen? Die Frage, wie innerhalb der heterogenen Lusofonia von heute sprachliche Normenkonflikte gelöst bzw. nicht gelöst werden, wird uns abschließend beschäftigen.

Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige, aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats sowie das Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit. Da die Hausarbeiten bis Ende August abgeschlossen sein sollten, ist eine frühzeitige Anmeldung und Themenabsprache per e-mail [osthus (AT) metaphorik.de] zu empfehlen.

Einführende Pflichtlektüre:

Kemmler, Rolf / Schäfer-Prieß, Barbara (2003): „Geschichte der Reflexion über die romanischen Sprachen: Portugiesisch / Histoire de la réflexion sur les langues romanes: le portugais", in: Ernst, Gerhard / Gleßgen, Martin-Dietrich / Schmitt, Christian / Schweickard, Wolfgang (Hrsg.) (2003), Romanische Sprachgeschichte / Histoire linguistique de la Romania, 1. Teilband, Berlin; New York: (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft; 23.1), págs. 280-297.

Lopes, António J. Lavouras (2003), Fixação e normalização da língua. Conferência proferida na Escola Secundária de Vitorino Nemésio, em 8 de Abril de 2003. [http://www.esec-vitorino-nemesio.rcts.pt/textos/antoniolopes.pdf]

Woll, Dieter (1994), „Portugiesisch: Sprachnormierung und Standardsprache/ Norma e língua padrão", in: LRL VI,2, 382-398.

 

                      

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aktualisiert am 26.04.07