Prof. Dr. Dietmar Osthus

Romanische Sprachwissenschaft

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D. Osthus                                           Wintersemester 2005/06

Di 16.30-18 Uhr HS XV

Proseminar bzw. Modulelement Dialektologie und Sprachgeographie

Die Erfassung der diatopischen Variation gehört zu den klassischen Forschungsbereichen der französischen Sprachwissenschaft. Im Gegensatz zu anderen Sprachengebieten der Romania ist das heutige Französisch nur noch durch eine vergleichsweise schwache dialektale Vielfalt geprägt. Dennoch sind auch im Französischen der Gegenwart regionale Unterschiede zu beobachten; Restbestände der ’klassischen’ Sprachlandschaft der Galloromania sind immer noch erfahrbar. Mit den wegweisenden Forschungen von Jules Gilliéron Anfang des 20. Jahrhunderts und den großen Sprachatlanten zum Französischen (ALF, Regionalatlanten) sind wichtige Mechanismen der sprachlichen Variation im Raum erfasst worden; die Auswertung der zahlreichen Materialien verspricht Einblicke sowohl in sprachgeschichtliche Abläufe als auch in wesentliche sprachgeographische Strukturen der Gegenwart.

Ziel des Proseminars ist die methodische und inhaltliche Auseinandersetzung mit dialektologischen und sprachgeographischen Fragen. Dabei steht die Auseinandersetzung mit Sprachkarten im Vordergrund. Nach einem einführenden Teil in Fragestellungen und Methoden der Dialektologie (z.B. Areallinguistik, Sprachatlanten, Dialektometrie), sollen exemplarisch anhand von Referaten lexikalische, phonetische und morphosyntaktische Phänomene anhand ihrer geographischen Verteilung analysiert und interpretiert werden. Dabei werden sowohl die gesamtfranzösische Ebene (ALF) als auch die Besonderheit einzelner regionaler Sprachatlanten (Regionalatlanten) einbezogen. Darüber hinaus werden Prozesse der Entdialektalisierung, der Entstehung unterschiedlicher français régionaux sowie der französischen Sprachenpolitik gegenüber den langues régionales thematisiert werden.

Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige, aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats sowie das Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit. Da die Arbeiten bis Ende Februar abgeschlossen sein sollten, ist es sinnvoll, sich bereits in den Feriensprechstunden zum Proseminar anzumelden.

Pflichtlektüre:

Coseriu, Eugenio (1975): Die Sprachgeographie, Tübingen

Rohlfs, Gerhard (1971): Romanische Sprachgeographie - Geschichte und Grundlagen, Aspekte und Probleme mit dem Versuch eines Sprachatlas der romanischen Sprachen, München.

 

                      

aktualisiert am 15.08.05